Wusstet ihr...? 10 Fakten über... Verden
Die "Reiterstadt" Verden liegt unweit der Mündung der Aller in die Weser, etwa 35 Kilometer von Bremen entfernt. Sie zählt rund 27.000 Einwohner. Hier erfahrt ihr zehn Fakten über Verden, von denen ihr bestimmt noch nichts wusstet.
1. John-Lennon-Denkmal: Eine filmische Verbindung zu Verden
Verden beherbergt das einzige John-Lennon-Denkmal Deutschlands. Doch wie kam es dorthin? 1966 drehte der Beatles-Star in der Altstadt von Verden Szenen für den Film „Wie ich den Krieg gewann“. Später, zum 40. Jubiläum der Dreharbeiten im Jahr 2006, wurde das Denkmal als bleibende Erinnerung an Lennons Aufenthalt geschaffen. Seit 2008 steht es nun am Originaldrehort.
2. Eine Hochzeit und ein trauriger Brauch: Franz Goldmanns Erbe
Im Jahr 1818 verstarb der junge Franz Goldmann in Verden nach einem Jagdunfall. Um seine Erinnerung zu bewahren, stiftete sein Vater 1000 Taler an die Stadt, die dafür sorgte, dass jedes Jahr am Todestag ein unbescholtenes Mädchen das Grab schmückte und ein Gebet sprach – unter der Bedingung, dass dieses Mädchen an diesem Tag heiratet. Diese Tradition besteht noch heute. Falls keine Braut gefunden wird, geht das Stiftungsgeld an die Stadtpflasterkasse.
3. Das "Heilwasser" des Verdener Brunnens
Im 18. und 19. Jahrhundert erlangte der Verdener Brunnen Berühmtheit für seine „heilenden Kräfte“. Ein Wanderer, der Magenkrämpfe hatte, trank aus der Quelle und verspürte sofortige Linderung. Weitere Untersuchungen bestätigten, dass das Wasser besonders bei Gicht, Rheuma und Brustbeschwerden helfen sollte. Heute ist der Brunnen versiegt, und das Wasser ist nicht mehr trinkbar.
4. Verdener "Pferdeäpfel" als süße Delikatesse
Die Verdener Pferdeäpfel sind eine witzige Leckerei, die in der örtlichen Konditorei Café Erasmie hergestellt wird. Diese Süßigkeit, die optisch an einen echten Pferdeapfel erinnert, besteht aus Baiser und ist mit Schokosplittern umhüllt – ein echter Genuss, der niemanden enttäuschen dürfte.
5. Der steinerne Mann am Dom: Eine Legende
Die Wasserspeier-Figur am Verdener Dom mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch hinter ihr steckt eine spannende Sage. Demnach war der steinerne Mann ein unehrenhafter Küster, den der Teufel in die Kirche holen wollte. Als der Teufel ihn durch die Wand holen wollte, blieb der Küster stecken und verwandelte sich in Stein.
6. Der ungewöhnliche Job als Testfresser im "Pet Center"
In Verden befindet sich das größte Heimtierfutterwerk Europas, das "Pet Center" von Mars. Hier spielen Hunde und Katzen eine wichtige Rolle: Sie testen neue Futterprodukte, bevor diese in den Handel kommen. Die Tiere leben für drei Jahre im "Pet Center" und werden danach in ein dauerhaftes Zuhause vermittelt. Übrigens: Mars stellt nicht nur Tiernahrung, sondern auch Süßigkeiten wie Mars und Twix her.
7. Verden in den USA
Es gibt ein weiteres Verden – und zwar in Oklahoma, USA. Mit rund 500 Einwohnern hat dieses Verden eher dörflichen Charme. Die Bewohner leben überwiegend von der Landwirtschaft und haben sogar ihre eigene Bank und Schulen.
8. Die "Störtebeker-Spende": Eine Tradition seit Jahrhunderten
Jedes Jahr verteilt die Stadt Verden 1.600 Heringe und 530 Brote auf dem Rathausplatz. Diese „Störtebeker-Spende“ erinnert an den legendären Klaus Störtebeker, der vermutlich aus der Gegend stammte. Die Spende soll an seine Großzügigkeit erinnern, als er einen Teil seiner Beute an Bedürftige in Verden verteilte. Heute ist diese Geste ein festes Ritual.
9. Das erste Büro aus Strohballen in Europa
Das Norddeutsche Zentrum für Nachhaltiges Bauen in Verden beherbergt Europas erstes Bürogebäude, das größtenteils aus Strohdämmung und Kalkputz besteht. Dieser umweltfreundliche Bau setzt neue Maßstäbe für nachhaltige Architektur und hat einen viel geringeren ökologischen Fußabdruck als herkömmliche Gebäude.
10. Verden und Schweden: Eine historische Verbindung
Verden war nicht immer Teil Deutschlands: Im Jahr 1648 ging das Bistum Verden im Rahmen des Westfälischen Friedens an das schwedische Königreich. 1679 kehrte Verden dann erneut unter schwedische Herrschaft zurück und blieb bis 1719 Teil Schwedens, bevor es endgültig wieder an Deutschland fiel.